Die Entstehung des Hauses Veuve Clicquot: Die Familiengeschichte des Hauses Veuve Clicquot ist sehr bewegt und reicht in das Jahr 1777 zurück. Barbe Nicole Ponsardin wurde in Reims geboren als Tochter eines Texilhändlers. Die Familie wurde von den Wirren der französischen Revolution derb geschüttelt, doch Barbes Vater ist ein Champenois.
Diese Menschen sind pragmatisch und als Anhänger des monarchischen Flügels in der französischen Gesellschaft wird er Jakubiner und schaffte es, sich durch die Umbrüche innerhalb der Gesellschaft zu dieser Zeit hindurch zu manövrieren. Er vermählte seine Tochter kurzerhand mit dem Sohn eines befreundeten Tuchhändlers, Philippe Clicquot. Die Familie Clicquot betreibt nicht nur ein erfolgreiches Tuchgeschäft sondern auch den Handel mit Wein. Der Vater von Philippe hatte im Jahr 1772 ein kleines Weinhaus gegründet.
Dies war der Grundstein für die Enstehung der Dynastie von Veuve Clicquot.
Das junge Paar entschied sich dazu, sich auf die Herstellungen von Schaumweinen zu verlegen und ihn publik zu machen. Zu dieser Zeit war Champagner noch nicht bekannt und die feinen Blasen im Glas wurden als etwas neuartiges betrachtet.
Im Jahr 1796 verkaufte das Paar bereits 8000 Flaschen.
In Europa tobte weiterhin die Revolution, Napoleon verabschiedete das Gesetzbuch, das ab sofort gesetzgebende Instanz wurde und es entbrach ein Krieg, von dem die Champagne wenig betroffen wurde. Allerdings gab es im Hause Clicquot eigene Schwierigkeiten. Der Gesundheitszustand von Francois Clicqout liess rapide nach um Jahr 1805 verstarb er dann und liess seine Frau alleine zurück. Doch die junge Frau, die gerade einmal 27 Jahre alt war, steckte den Kopf nicht in den Sand, sehr zum Erstaunen ihrer Umwelt und des Zeitgeistes. Sie entschied sich dazu, das Geschäft weiter zu führen.
Ihr Schwiegervater hatte allerdings eine Bedingung, unter der er diesem Ansinnen zustimmte: die junge Frau sollte sich Geschäftspartner suchen, die Wein und Geld verstanden und ihr helfen konnten. So tat sie sich mit Alexandre Fourneaux zusammen. Sie gab dem Unternehmen den Namen, unter dem es weltberühmte wurde, die Witwe von Clicquot, auf französisch Veuve Clicquot. Alexandre Fourneaux unterstützte die junge Frau und nahm abenteuerliche und lebensbedrohliche Reisen in Europa auf sich, um den Champagner der jungen Frau zu verkaufen.
Leider liessen die Bedrohungen und Wirrungen des Krieges auch das Haus Veuve Clicquot nicht unberührt, die Geschichte liefen schlecht und so sicherte sich Fourneaux nach vier Jahren seinen Anteil an der Firma und verliess diese. Barbe leitete die Firma von nun an alleine mit dem Kellermeister Anton Müller an ihrer Seite sowie Bohne und Georg Christian von Kessler, so dass die Firma auch von Deutschen geleitet wurde. Im Jahr 1825 verliess allerdings auch Kessler die Firma, um nach Deutschland zurück zu kehren. Dort gründete er seine eigene Firma, den Kessler Sekt, da ausserhalb der Champagne Schaumwein nicht als Champagner bezeichnet werden darf.
Für eine junge Frau ihrer Zeit war die Leistung von Barbe außergewöhnlich, was dem Umstand zu verdanken war, dass sie nicht konform der Gesellschaft lebte und ihr Unternehmen mit Disziplin und Intelligenz nach vorne brachte, auch in Zeiten des Krieges. Doch die Talfahrt ging weiter, der europäische Krieg nahm kein Ende und es gab die Kontinentalsperre, so dass der Handel zum Erliegen kam. Doch es gab für die Witwe ein göttliches Zeichen in Form eines Kometen. Dieser war mit dem bloßen Auge sichtbar, und in diesem Jahr gab es die sogenannten Kometenweine. Der Frühling war warm und angenehm, der Sommer sehr trocken und der Herbst dauerte ungewöhnlich lange an. So war die Ernte in diesem Jahr ausgesprochen gut und die Weine, die in diesem Jahr gekeltert wurden konnten Weine von großer Bedeutung werden.
Wenn man eine Flasche Veuve Clicquot günstig kaufen kann sollte man auf das Etikett achten, es ist dort als Hommage an dieses Jahr ein Komet abgebildet. Zu der Zeit der Witwe gab es keine Etiketten auf den Champagnerflaschen und so war die Gefahr gross, dass betrogen wurde. Um dem vorzubeugen liess Barbe auf alle ihre Flaschen einen kometen auf die Korken drucken. Das war Marketing der ersten Stunde.
Im Jahr 1812 dann entschied der Zar in einem Zug, Napoleon in die Knie zu zwingen, dass er ein Embargo gegen französische Produkte erhob. So konnte der Champagner aus dem Hause Veuve Clicquot auch nicht mehr nach Russland geschickt werden. Der Krieg dauerte an, die französischen Truppen litten unter dem harten russischen Winter und Bohnes liess seine Kontakte spielen, sp dass er im Jahr 1814 einen Brief nach Reims schicken konnte, in dem er mitteilte, dass das Embargo nicht mehr lange dauern sollte. Das Haus Veuve Clicquot reagierte sofort uns liess 10.000 Flaschen des besten Champagners verschiffen und Richtung Königsberg schicken. Als das Schiff in Russland einlief verkaufte sich der Champagner sehr gut. Wer es sich leisten konnte, wollte sich eine Flasche Veuve Clicquot günstig kaufen und so waren innerhalb von 2 Tagen alle Vorräte verkauft. Der Champagner fand so guten Anklang, dass schon zwei Wochen später das nächste Schiff losgeschickt wurde.
In dem Jahr, in dem man Russland wieder beliefern konnten stellte das Haus Veuve Clicquot auch seinen Vintage erstmalig vor. Seine Qualität war ausgesprochen gut, allerdings ist er nach heutigen Massstäben sehr süss. Doch die Russen liebten süße Champagner und so waren die Champagner von Veuve Clicquot am russischen Königshof ein voller Erfolg. Erst im 19. Jahrhundert begann man weniger süsse Champagner herzustellen, weil der Geschmack der Menschen sich änderte. Ab dem Zeitpunkt befand sich das haus Veuve Clicquot auf einem Kometenflug, es wurden im Jahr 1850 bereits 400.000 Flaschen jedes Jahr verkauft. Nun gab es aber ein neues Problem, weil so viele Menschen sich Veuve Clicquot günstig kaufen wollten kam man mit der Produktion nicht mehr nach. ES war aufwändig, die Flaschen von Hand zu rütteln und die Hefe zu trennen. So entwarf Barbe zusammen mit dem Kellermeister eine Methode, um die Hefe einfacher zu trennen und sie stellten das Rüttelboard her, das heutzutage jedes Champagnerhaus benutzt. So war es möglich, dass sie mehr Champagner produzieren konnten denn über das Brett konnten gleichzeitig viele Flaschen gerüttelt werden.
Dem Hause Veuve Clicquot gelang damit ein entscheidender Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz. Leider verstarb Bohne im Jahr 1821 und konnte den Erfolg nicht mehr lange miterleben. Im Jahr 1844 ging dann Barbe in den Ruhestand und vermachte das Firmenimperium ihrer einzigen Tochter. Barbe war allerdings in die Geschäfte bis zu ihrem Tod im Jahr 1866 involviert und konnte auf eine stattliche Anzahl von 720.000 produzierte Flaschen Champagner pro Jahr auf einer Rebenfläche von 40 Hektar zurück blicken.
Das Haus Veuve Clicquot heute
Bei Veuve Clicquot werden heute über 100 verschiedene Weine und Champagner produziert. Dabei will man immer am Zahn der Zeit bleiben, aber auch seinen Wurzeln treu. Der Stil des Hauses ist ein gleich bleibender Geschmack. Aktuell überwachen diesen Prozess im Haus Veuve Clicquot 10 Önologen. Ihre Aufgabe ist es, nur die besten Trauben zuzulassen, wenn Champagner produziert wird. Wenn man sich also eine Flasche Veuve Clicquot günstig kaufen möchte hat man immer ein qualitativ hochwertiges Produkt in der Hand, was nach höchsten Standards gefertigt wurde. Man hat außerdem ein Produkt in der Hand, was eine der ältesten Geschichten der Champagne darstellt und kann sich sicher sein, dass man einen unvergleichlichen Champagner trinkt. Liebhaber in aller Welt schätzen auch heute noch den einzigartigen Geschmack von Veuve Clicquot Champagner im Glas.