Bollinger

Die Geschichte des Hauses Bollinger: Seine Wurzeln hat das renommierte Champagnerhaus Bollinger zurück ins Jahr 1585. In Cramant besass die Familie Hennequins Land und produzierte dort bereits seit dem 18. Jahrhundert Wein, wenn auch nicht unter eigenem Namen.

Die Geschichte der Familie begann allerdings in Deutschland und erst im Jahr 1822 zogen sie in die Region der Champagne. Zu dieser Zeit liessen sich viele Deutsche in der Region nieder und fusionierten, um erfolgreicher auf dem Markt zu sein. So kam es, dass die Familie Bollinger sich zusammen tat mit der Familie Heenequin, Renaudin und dem Comte de Villermont. Jacques Bollinger heiratete sogar Charlotte de Villermont und so leitete die Familie Bollinger das Firmenimperium unter dem Doppelnamen.

Die Enkel von Jacques Bollinger und Charlotte de Villermont kauften ann in Gebiet Cramant Rebflächen auf und weiteten so die Anbauflächen aus.

Aktuell wird das Haus Bollinger von Jerome Philipon geführt, der zuvor die Marke Coca Cola geleitet hatte.

Wodurch ist Bollinger Champagner bekannt?

Die Familie Bollinger ist sehr geschickt im vermarkten ihrer exzellenten Champagner. So schaffte es die Firma im Jahr 1884 zum offiziellen Hoflieferanten am britischen Königshof unter der Herrschaft von Queen Victoria. In den 1970 er Jahren gelang es der Firma Bollinger Ruhm im Filmgewerbe zu erlangen. Zu dieser Zeit waren James Bond Filme Kult und im Film „Leben und sterben lassen“ betritt der James Bond Darsteller Roger Moore ein Hotelzimmer und bittet darum, sich eine Flasche Bollinger Champagner aufs Zimmer liefern zu lassen. Damit ist eine lange währende Allianz zwischen Bollinger und James Bond Filmen geboren und über viele Jahre, bis zum Jahr 2006, als James Bond von Daniel Craig gespielt wurde, gibt es immer wieder Filmszenen, in denen James Bond nach einer Flasche Bollinger Champagner fragt.

Wie erfolgreich dieser clevere Marketing Schachzug war, kann man sich natürlich denken.

Wie wird Bollinger Champagner produziert?

Wenn im Hause Bollinger Champagner hergestellt wird entsteht das grundsätzlich nur aus der ersten Pressung, dem sogenannten Cuvee. Nun kommt es im weiteren darauf an, ob es ein guter Jahrgang für Champagner war. Ist dies nicht der Fall verwendet man die zweite Pressung ebenfalls.

Danach wird der Champagner in Eichenfässern vergoren.

Im Hause Bollinger herrschen hohe Ansprüche an die Qualität. Wenn der Wein angeliefert wird, den man aus der ersten Pressung gewonnen hat, wird die Qualität vom Kellermeister bewertet. Erreichen die Moste nicht den Standard, den Bollinger festgelegt hat, wird der Wein direkt zum Kauf freigegeben und kein Champagner daraus hergestellt. Eine weitere Besonderheit neben der Reifung in Eichenfässern stellt die Tatsache dar, dass Bollinger Champagner keiner malolaktischen Gärung unterzogen wird. Bei der malolaktischen Gärung wird dem Wein Säure entzogen durch einen Prozess, bei dem Milchsäurebakterien ihre Arbeit leisten. Der Champagner hat dann in diesem Fall zwar weniger Säure, es kann aber auch vorkommen, dass der Champagner weniger spritzig wirkt und dadurch alt und abgestanden schmeckt. Beherrscht man die malolaktische Gärung nicht kann es sogar dazu kommen, dass es einen Beigeschmack gibt, der an Käse oder Milch erinnert und der alles andere als angenehm beim Verzehr von Champagner ist.

Das Haus Bollinger bedient sich einer traditionellen Hefe. Ihren hohen Standards an Qualität angepasst wurde diese Hefe als geeignet in der Herstellung von Champagner angesehen, nachdem neue Hefen nicht zur Zufriedenheit reichten. Die Eichenfässer, in denen Champagner gelagert wird im Hause Bollinger, sind mindestens 4 Jahre alt. Damit wird sichergestellt, dass es keine Abfärbungen vom Fass auf den Champagner gibt. Danach ruht der Champagner eine lange Zeit in den Fässern: zwischen 5 und 8 Jahren sind normal, um den Ansprüchen von Bollinger zu genügen.

Welche Champagner verkauft die Firma Bollinger?

Es gibt fünf verschiedene Champagner, die aktuell von der Firma Bollinger hergestellt werden. Wer Bollinger günstig kaufen möchte hat die Wahl zwischen folgenden Marken:

• • Special Cuvée
• • Grande Année
• • D. (Jahrgang)
• • Vieille Vignes Francaises
• • Coteaux Champenois La Côte aux Enfants

Special Cuvée

Hierbei handelt es sich nicht um einen Jahrgangs Champagner. Es werden Trauben des Jahres der Presse vermischt mit anderen aus der Weinreserve der Familie. Es werden 10 % Reserve genutzt, die bis zu 15 Jahren alt sein können. Er wird aus 60 % Pinot Noir, 25 % Chardonnay und 15 % Pinot Meunier gemischt. Das verleiht dem Champagner seine einzigartige Komplexität und beim Trinken schmeckt man eine gewisse Tiefe.

Grande Année

Dies ist ein Jahrgangs Champagner. Es werden Cru für Cru die besten Weine ausgewählt und damit wird der Grande Année hergestellt. Er wird aus einer Mischung von 65 % Pinot Noir Trauben hergestellt und 35 % Chardonnay. Es gibt eine Ausgabe in Rose von diesem Champagner, der mindestens 5 Jahre on Kork verschlossenen Flaschen lagert.

R.D. (Jahrgang)

Dieser Champagner ist eine Erweiterung des Grande Année. Er wird in Kork verschlossen und lagert dann mindestens 5 bis 8 Jahre.

Vieille Vignes Francaises

Dieser Champagner gehört zu den Blanc de Noirs.  Es werden nur 3000 bis 5000 Flaschen pro Jahr hergestellt, jede einzeln nummeriert. Es wird nur eine kleine Menge an Trauben genommen, die in niedriger Dichte gepflanzt werden.

Coteaux Champenois La Côte aux Enfants

Dieser Champagner wird hergestellt aus den Trauben, die man in Ay im Weingut Cote aux Enfants findet. Bollinger hat eine weitere Besonderheit: traditionell werden aus jeder Ernte einige Premier Crus und Grand Crus zurück gehalten als sogenannte Reserveweine. Diese besonderen Champagner werden in Magnumflaschen abgefüllt und danach zwischen 5 und 15 Jahren gelagert.

Auf diese Weise hat es das Haus Bollinger zu einer stattlichen Weinbibliothek gebracht mit mehr als 300.000 Magnumflaschen. Jedes Jahr kommen dieser Sammlung 60.000 bis 70.000 Flaschen dazu.

Warum gibt es Jahrgangs Champagner seltener?

Wenn man einen Bollinger günstig kaufen möchte ist der Champagner ohne Jahrgang immer die günstigere Alternative. Ein Jahrgangs Champagner ist immer teurer. Bei der Herstellung eines Jahrgangs Champagner nutzt man nur die Trauben des bestimmten Jahrgangs. Dieses Herstellungsjahr wird auch immer auf der Flasche auf dem Etikett aufgedruckt. Um einen Jahrgangs Champagner herstellen zu können muss die Qualität der Trauben so gut sein, dass man nur diese Trauben nutzen kann und keine weiteren Trauben beimischen muss. Das Besondere an einem Jahrgangs Champagner ist, dass man einen besonderen Geschmack schmecken kann. Wer sich in Sachen Champagner auskennt und sich einen Bollinger kaufen möchte aus einem bestimmten Jahrgang wird beeindruckt sein von seinem individuellen Geschmack, den die einzige Traubensorte hervorbringt. Den Geschmack eines Champagners kann man aufgrund der Prägung des Jahres erkenne. ES gibt ein besonderes Zusammenspiel von Sonnen, Regen und Frost. Hagel hat ebenso einen Einfluss auf den Geschmack des Champagners wie Pilze und Schädlinge, die sich darauf festsetzen.

Wer sich etwas Besonderes leisten mag sollte sich einen Bollinger kaufen. In einer  Vinothek, die es an vielen Orten gibt, kann man den Verkäufer um eine Verkostung bitten. Meist muss man diese bei hochwertigen Produkten bezahlen und man wird auch nicht alle Champagner probieren können, aber man kann schon einen sehr guten Eindruck davon erhalten, ob man die Pressungen aus dem Hause Bollinger mag.

Auch auf Weinmessen, die sich immer größerer Beliebtheit zeigen, kann man verschiedene Champagner verkosten und schauen, ob man einem jahrgangslosen oder dich lieber einem Jahrgangs Champagner den Vorzug gibt. Wer es stilecht mag und seine Freunde, die vielleicht auch James Bond Filme aus alten Zeiten kennen, verwöhnen möchte, stellt eine Flasche Bollinger auf den Tisch und kann sich sicher sein, dass von diesem Abend noch lange gesprochen wird.